«Er hat stattgefunden!» Weder das instabile Wetter, der liegende Schnee, noch das Coronavirus konnten die Motivation der 203 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sowie der 852 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erschüttern. Trotz des unsicheren Wetters und des anhaltenden Schnees auf dem oberen Teil der Strecke war die 13. Ausgabe des Glacier 3000 Run ein Erfolg.
Eine technisch anspruchsvolle und abwechslungsreiche Strecke, welche die Läuferinnen und Läufer begeisterte, sowie engagierte ehrenamtliche Helferinnen und Helfer: die 13. Auflage des Glacier 3000 Run war perfekt für eine erfolgreiche Rückkehr. Mit wohlverdientem Stolz konnten die Läuferinnen und Läufer die Ziellinie auf dem Gipfel des Scex Rouge überqueren, obwohl die Strecke zwischen der Zwischenstation Cabane und dem Gletscher mit einer ziemlich dicken Schneeschicht bedeckt war.
Wegen einer sich abzeichnenden Schlechtwetterfront gegen 15.30h reagierte das Organisationskomitee und legte die letzte Durchgangszeit bei Cabane (2500m) von 14.15h auf 13.30h vor. Die letzten Läufer erreichten gerade das Ziel auf 3’000m, als ein kurzer, aber intensiver Gewittersturm niederging.
Ein goldenes Wochenende für Benedikt Hoffmann und Karen Schultheiss
Als Tagessieger beendete der deutsche Benedikt Hoffmann das Rennen über 26,2 km in 2 Stunden 27 Minuten dicht gefolgt von seinem Tagesrivalen Geoffrey Ndungu, welcher lange Zeit an der Spitze des Rennens lag. Das Männerpodium wurde von dem Schweizer François Leboeuf ergänzt. Bei den Frauen gewann Karen Schultheiss aus Genf in 3 Stunden 09 vor Seraina Ummel und Laurence Yerly. Sie sorgten für einen Schweizer Dreifachsieg auf Glacier 3000!
Herausforderung bewältigt!
Die Herausforderung für das Organisationskomitee des Glacier 3000 Run bestand darin, ein Konzept zu entwickeln, das die Identität des Rennens bewahrt und gleichzeitig die Sicherheit der Läuferinnen und Läufer in einer sich ständig verändernden Situation gewährleistet. «Für uns war es wichtig, die Veranstaltung durchzuführen, aber vor allem so, dass sie sicher ist. Das endgültige Konzept wurde erst Anfang Juli beschlossen. Alles war etwas komplexer, aber es hat sich wirklich gelohnt! » erklärt Bernhard Tschannen, Präsident des Organisationskomitees.
Nachgefragt bei Richard Müller
Wir haben nach dem Rennen bei Richard Müller nachgefragt, welcher nach 9 Jahren als Rennleiter an Oliver Herrmann übergibt.
Wie hat sich der Glacier 3000 Run nach 9 Jahren Ihrer Meinung nach entwickelt?
RM: 2012 hatten wir 621 angemeldete Läuferinnen und Läufer, heute sind es knapp 1’000, die unter normalen Bedingungen (ohne Covid) starten. Dieser Anstieg zeigt, wie attraktiv der Parcours ist. Früher hatten wir die gesamte Infrastruktur im Sportzentrum und den Start auf dem Kapälli-Platz. Jetzt ist alles im Dorf zentralisiert, in der Nähe der Eisbahn. So entsteht eine echte Partystimmung unter den Läuferinnen und Läufer und ihren Trainerinnen und Trainern. Auch logistisch ist es viel einfacher. Im Übrigen haben wir uns an das bewährte Format gehalten, denn die Strecke ist landschaftlich einzigartig. Die Route entlang der Saane, die Passage vorbei an zahlreichen Wasserfällen und die Ankunft auf dem Gletscher sind einfach fantastisch. Und wenn das Wetter es zulässt, werden die Läufer mit einem traumhaften Blick auf das Matterhorn belohnt.
Was war das Besondere an der Ausgabe 2021?
RM: Sicherlich die besonderen Vorkehrungen im Zusammenhang mit Covid. Einerseits sind wir sehr froh, wieder ein Rennen organisieren zu können, nachdem das Rennen 2020 abgesagt werden musste. Da es jedoch kein Catering und keine Siegerehrung geben wird, geht viel von der emotionalen Atmosphäre des Rennens verloren. Wir freuen uns sehr, dass so viele Läuferinnen und Läufer teilnehmen und die Anmeldeliste fast komplett war.
Was ist Ihre bleibendste Erinnerung, welche sie aus den vergangenen Jahren mitnehmen?
RM: Ich habe sehr gute Erinnerungen an das Jubiläumsrennen 2017. Für die 10. Ausgabe hatten wir einen Marathon organisiert, der rund um den Arnensee führte. Obwohl dieser Marathon sehr anspruchsvoll war, da es auch eine lange Bergabstrecke gab, erhielten wir viel positives Feedback. Wir hatten immer viel Glück mit dem Wetter. Ich erinnere mich an das Rennen 2019. Am Morgen regnete es immer noch in Strömen und wir bezweifelten, dass das Rennen stattfinden würde. Doch als wir eine Entscheidung treffen mussten, zeigten sich im Pays d’Enhaut die ersten Sonnenstrahlen und das Wetter blieb den ganzen Tag über sonnig und stabil. Auch die Zusammenarbeit mit den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern hat mir sehr viel Spass gemacht. Sie alle arbeiten mit grossem Enthusiasmus für diese Veranstaltung. Ohne sie wäre die Organisation dieses Rennens unvorstellbar. Ich war immer sehr dankbar für ihr grosses Engagement.
(pd, agr)