Nach der Sommeraustragung 2021 fand der 44. Kerzerslauf endlich wieder zu gewohnter Jahreszeit und im bewährten Rahmen rund um die Sportanlage Schmittengässli, jedoch noch mit reduziertem Startfeld, statt. Insgesamt 5511 Läuferinnnen und Läufer hatten sich für den Start in die Schweizer Laufsaison 2022 angemeldet. 4895 Finisher überquerten dabei die Ziellinie. Dabei war der südsudanesische Athlet Dominic Lobalu der Schnellste: Er wurde in einer Zeit von 44.33,01 Minuten Sieger über 15km bei den Männern. Bei den Frauen siegte Helen Bekele aus Äthiopien.
Das diesjährige Swiss Season Opening am Kerzerslauf fand bei optimalen Bedingungen statt: Sonne bei rund 12 Grad begleitete die Läuferinnen und Läufer auf der Strecke. Auch die am Vortag noch starke Bise war den Sportlerinnen und Sportlern gnädig und hatte sich auf ein einigermassen erträgliches Mass abgeschwächt. Das Rennen der Frauen über 15 Kilometer gewann in einer Zeit von genau 51 Minuten die äthiopische, seit 2014 in der Schweiz wohnhafte Langstreckenläuferin Helen Bekele. Zweite wurde Joyce Muthoni Njeru aus Kenia in einer Zeit von 51.22,3 Minuten. Dahinter lief – mit der Waadtländerin Maude Mathys – bereits die erste Schweizerin als Dritte in einer Zeit von 52.14,8 Minuten ins Ziel.
Zwei Männer lieferten sich nach einem schnellen Lauf noch ein spannendes Finish im Ziel: Zwei Sekunden waren es am Schluss, die den Zweitplatzierten Simon Cheprot (44.35,4) aus Kenia vom Sieg trennten. Als Sieger feiern konnte sich Dominic Lobalu (44.33,1), der seit 2019 mit Flüchtlingsstatus in der Schweiz wohnt und trainiert sowie für den Club LC Brühl (SG) läuft. Dritter wurde Simon Dudi Ekidor aus Kenia (44.54,7). Den 6. Rang – und damit bester Schweizer – wurde der 32-jährige Genfer Julien Lyon in einer Zeit von 45.33,4 Minuten. Kurz dahinter klassierte sich der international erfolgreiche Berner OL-Läufer Matthias Kyburz (45.43,8) auf Rang 7, gefolgt von Adrian Lehmann (Langenthal) auf Rang 8 (45.54,8).
Keine Rekorde gefallen, dennoch schöne spanende Rennen
Der OK-Präsident Markus Ith zieht nach den Rennen eine durchwegs positive Bilanz: «Wir sind sehr zufrieden mit dem ersten ‹normalen› Kerzerslauf seit 2019 und den gut besetzten Feldern. Die Läuferfamilie hat gezeigt, dass sie auch nach der Corona-Pause unseren Lauf wirklich schätzt. Sportlich gab es zwar keine Rekord-Ergebnisse. Dafür auf und neben der Strecke auch keine medizinischen Vorfälle, was für uns immer eine sehr wichtige Komponente für ein erfolgreiches Swiss Season Opening ist. Auch die wiederum wunderbare Ambiance im Dorf war sehr schön, etwas was den Kerzerslauf immer wieder auszeichnet.»
Digitalisierung auf dem Vormarsch
Auch nach der Corona-Pandemie hat das Organisationskomitee des Kerzerslauf keinen Aufwand gescheut. Als Pilotprojekt und Novum in der Schweizer Laufsportveranstaltungsszene konnte in Kooperation der Migros/Tit Pit, Datasport und des Kerzerslauf am Zielturm LED-Panels aufgehängt werden. Auf diesen konnten Bilder und Filmsequenzen, zum Beispiel bei der Vorstellung von Elite-Läufern, eingeblendet werden. Das Zusammenstimmen von Bild und Ton, also Speaker und Musik am Zielbogen, beziehungsweise auf den LED-Panels, war für die Beteiligten eine Herausforderung.
Gratis-Anreise und ein grosses Dankeschön
Einmal mehr profitierten die Läuferinnen und Läufer von der kostenlosen Anreise mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln, was auch viele nutzten. OK-Präsident Markus Ith freut sich über den rundum gelungenen Anlass: «Der Restart ist geglückt und nach drei Jahren auch ohne den ‹normalen› Kerzerslauf hat soweit alles funktioniert. Es bleibt mir an diese Stelle nochmals allen – von den Läuferinnen und Läufern über Helfer bis hin zu Gemeinden, Sponsoren und Gönnern – ein herzliches Dankeschön auszusprechen.»
Der 45. Kerzerslauf findet am Samstag, 18. März 2023 statt.
(pd, agr)