SwissCityMarathon - Lucerne (Photo: swiss-image.ch, Andy Mettler)
SwissCityMarathon - Lucerne (Photo: swiss-image.ch, Andy Mettler)

Ein Volksfest mit bester Stimmung und fünf Rekorden

Der 16. SwissCityMarathon – Lucerne fand bei besten äusseren Bedingungen und mit internationalem Flair statt. Das sorgte für vier Streckenrekorde, einen Finisher-Rekord und rund 60’000 Zuschauende am Streckenrand. Eröffnet wurde der Lauftag mit den ersten Halbmarathon Militärweltmeisterschaften.

Mit 12’444 Läuferinnen und Läufern verzeichnete der SwissCityMarathon in diesem Jahr einen neuen Anmelderekord. Aufgrund der Kapazitäten war die Veranstaltung daher bereits seit anfangs Oktober ausverkauft. Gestartet waren schliesslich 10’820 Läuferinnen und Läufer. Davon erreichten 10’681 Laufbegeisterte das Ziel. Dies bedeutet einen neuen Finisher-Rekord. Beim Marathon waren es 1’455 Finisher, beim Halbmarathon gab es 6’346 Finisher. Der CityRun 10KM verzeichnete 2’390 Finisher.

60’000 Personen am Streckenrand
Einmal mehr herrschte am Lauftag herrliches Herbstwetter, was für optimale Laufbedingungen und entsprechend Publikum am Streckenrand sorgte. Die Polizei schätzt die Zuschauerzahl auf rund 60’000 und damit gleich hoch wie im letzten Jahr. Die Stimmung war überall entspannt, nennenswerte Zwischenfälle gab gemäss Luzerner Polizei und Feuerwehr keine. Aus medizinischer Sicht präsentierte sich der Lauftag ähnlich wie im Vorjahr und damit stabil. Rund 200 Personen wurden medizinisch betreut. Sieben Personen wurden ins Spital gebracht, fünf von ihnen konnten das Spital bis am Nachmittag bereits wieder verlassen. Die anderen beiden Personen sind stabil.

Vorläufige Bilanz fällt positiv aus
Die vorläufige Bilanz der Organisatoren fällt denn auch sehr positiv aus. OK-Präsident Jost Huwyler: «Die Stimmung war seit dem Morgen überall hervorragend. Es war ein Volksfest, wie wir es uns wünschten. Gleichzeitig bot der 16. SwissCityMarathon ein internationales Flair, was vor allem an den ersten Halbmarathon Militärweltmeisterschaften lag, die bei uns ausgetragen wurden. Die Leistungen und Streckenrekorde der Athletinnen und Athleten aus aller Welt waren sehr beeindruckend.» Auch Reto Schorno, Geschäftsführer des SwissCityMarathon, freute sich über den gelungenen Lauftag: «Die Stimmung war phänomenal. Wir hatten grosses Wetterglück und alles lief nach Plan. Wir haben einen Rekord bei den Anmeldungen und nun auch bei den Finishern, was uns sehr freut. Aber wichtiger als diese Rekorde ist die Qualität – und diese wurde von allen Seiten gelobt. Dafür sorgen nicht zuletzt unsere 1’200 freiwilligen Helferinnen und Helfer, die wiederum einen fantastischen Job gemacht haben.»

Streckenrekorde an der ersten Halbmarathon Militärweltmeisterschaften
Den Lauftag eröffneten top Läuferinnen und Läufer aus aller Welt anlässlich der ersten Halbmarathon Militärweltmeisterschaften, die am diesjährigen SwissCityMarathon stattfanden. Der Start mit über 200 Läuferinnen und Läufer aus 38 Nationen erfolgte um 08.25 Uhr. Es wurde ein schnelles und packendes Rennen erwartet – und genau das war es. Bei den Männern gewann Mohamed Reda El Aaraby in 1:01:29. Damit gelang dem 33-jährigen Marokkaner ein neuer Streckenrekord und er war über vier Minuten schneller als Christopher Zablocki im Jahr 2016. «Das Rennen war fantastisch, aber aufgrund der Topografie und des starken Feldes auch hart», sagte er nach dem Rennen.» El Aaraby ist bereits doppelter CISM Marathon Weltmeister. «Dass ich nun die ersten Halbmarathon Militärweltmeisterschaften mit Streckenrekord gewinnen konnte, bedeutet mir sehr viel.» Auch bei den Frauen gab es einen neuen Streckenrekord. Violah Jepchumba Kilonzo aus Bahrain absolvierte die knapp 21 Kilometer in 1:07:59 und war damit fast sechs Minuten schneller als Patricia Morceli im Jahr 2010. «Ich bin sehr glücklich über diesen Titel», sagte Jepchumba Kilonzo im Ziel. «Ich mag hügeliges Gelände und fühlte mich daher sehr wohl.» Die Zeit von Violah Jepchumba Kilonzo ist die 66. beste Leistung einer Frau im Halbmarathon in diesem Jahr weltweit. Und es dürfte die schnellste je in der Schweiz von einer Frau gelaufene Zeit in einem Halbmarathon gewesen sein.

Knappe Entscheidung im Marathon der Männer
Beim Marathon und Halbmarathon starteten die schnellsten Frauen und Männer in Performance-Blöcken. Darunter war auch Jack Wood aus St. Gallen. Der gebürtige Engländer ist eigentlich

Bergläufer und absolvierte am SwissCityMarathon seinen ersten Strassenmarathon überhaupt. «Der Lauf war unglaublich emotional. Das Publikum hat mich toll unterstützt, und die ganze Szenerie war sehr inspirierend», bilanzierte Wood im Ziel. Er gewann in 2:25:14 und lief die meiste Zeit zusammen mit Tobias Baggenstos aus Gersau. Wood war schliesslich 15 Sekunden schneller als Baggenstos. Der 30-jährige Primarlehrer trauerte dem Sieg aber nicht nach: «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Zeit. Es war ein tolles Erlebnis. Vor allem die erste Runde habe ich sehr genossen.» Dritter wurde Björn Juschka aus Horgen in 2:26:13.

Gleiche Marathonsiegerin wie im Vorjahr
Der Marathon der Frauen versprach viel Spannung. Gemeldet waren wieder alle Läuferinnen, die im letzten Jahr die Plätze 1 bis 4 belegt hatten. Und diese vier Läuferinnen machten auch in diesem Jahr die ersten vier Plätze unter sich aus – mit einer kleinen Verschiebung. Klare Siegerin wurde wie im Vorjahr Kristin Colard aus Lyon in 2:43:09. «Ich bin sehr glücklich, dass ich gewonnen habe und habe diesen Sieg überhaupt nicht erwartet», sagte die 38-Jährige. Grund dafür war eine Verletzung am linken Bein, die sie sich bei den Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele zugezogen hatte. «Aber ich wollte unbedingt hier in Luzern laufen. Dieser Marathon ist einfach unvergleichlich.» Zweite wurde Doris Nagel-Wallimann aus Hünenberg. Im letzten Jahr fehlten ihr für den zweiten Platz nur drei Sekunden. In diesem Jahr klappte es mit Rang 2. Dritte wurde die Vorjahreszweite Susanne Kaufmann aus Cham. Die vierfache SwissCityMarathon-Siegerin Franziska Huwyler-Inauen lief erneut auf den vierten Rang.

Klare Sieger im Halbmarathon
Beim Halbmarathon gewannen zwei junge Lauftalente. Bei den Frauen siegte wie bereits im Vorjahr die Bernerin Sina Michael. Mit einer Zeit von 1:17:54 blieb sie in diesem Jahr unter 1:18:00. «Das ist mega cool. Damit schaffte ich eine neue persönliche Bestleistung im Halbmarathon», so die 21-Jährige. Ab Kilometer 7 lief sie allein, was aber kein Nachteil gewesen sei. Mit knapp zwei Minuten Rückstand kam Tania Chávez Moser aus Frankfurt ins Ziel, vor der drittplatzierten Lea Laib aus Winterthur. Bei den Männern sicherte sich der Deutsche Tim Wagner den Sieg in 1:07:42: «Die Strecke ist hügliger als ich das von der Besichtigung im Sommer in Erinnerung hatte», erzählte der 25-jährige aus Wuppertal im Ziel. Dennoch reichte es deutlich für den Sieg. Zweiter wurde der Luzerner Roman Renner in 1:08:26, nur drei Sekunden später lief Mariusz Gizynski aus Warschau ins Ziel ein.

 Streckenrekorde beim CityRun 10KM
Beim CityRun 10KM vom Zentrum in Horw ins Verkehrshaus der Schweiz in Luzern stand mit Ali Abdi-Salam der Vorjahressieger am Start. Im letzten Jahr schaffte er einen neuen Streckenrekord und wiederholt dies in diesem Jahr. Souverän lief der 21-jährige aus der Generali Running Family in 30:22 ins Ziel und unterbot damit seinen Streckenrekord vom letzten Jahr nochmals um 54 Sekunden. «Ich wollte eigentlich unter 30 Minuten laufen. Doch ich musste etwas Slalom um andere Läuferinnen und Läufer laufen, was Zeit kostete», so Abdi-Salam. «Aber ich bin mit meiner Zeit sehr zufrieden und greife die Marke von 30 Minuten im nächsten Jahr wieder an.» Auf Platz 2 lief der Deutsche Lennart Nies, Platz 3 sicherte sich Tommaso Marani aus Viganello. Auch bei den Frauen gab es einen neuen Streckenrekord. Kira Weis aus Gerlingen bei Stuttgart siegte in 32:31 und verbesserte den bisherigen Streckenrekord von Andrea Meier aus dem Jahr 2019 um fast drei Minuten. Die 19-Jährige ist unter anderem Deutsche Meisterin über 10 km Strasse, war aber nicht auf den Streckenrekord aus: «Ich kam nicht hierher um einen Rekord zu laufen. Luzern passte einfach gut in die Agenda.» Von der Atmosphäre war Kira Weis sehr beeindruckt: «Die Stimmung am Streckenrand mit so vielen Menschen war krass.» Zweite wurde Siana Senn aus Stäfa, vor der Deutschen Pia Kircher.

Der SwissCityMarathon – Lucerne 2024 findet am Sonntag, 27. Oktober 2024 statt. Die Anmeldung ist bereits geöffnet

Die Resultate der Austragung 2023 gibt es hier.

(pd)