Julien Wanders (Stade Genève) hat bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Valencia (ESP) als Achter ein herausragendes Resultat erzielt. Fabienne Schlumpf (TG Hütten) verbesserte einen 20-jährigen Schweizer Rekord und lief in die ersten 20.
Ergänzt mit Volkslauf-Wertung
Bei der Halbmarathon-WM in Valencia lieferte Julien Wanders nichts weniger als das beste Grossanlass-Rennen seiner Karriere ab. Der Romand liess sich von der Spitzengruppe tragen und versteckte sich darin gut, war stets in den ersten Positionen anzutreffen aber nie in Führung liegend. Den Anschluss verlor der 22-Jährige erst, als der spätere Sieger (und Gold-Gewinner der letzten beiden Austragungen) Geoffrey Kamworor (KEN) einen unwiderstehlichen Angriff platzierte, davon lief und das Feld sprengte. Dies geschah ungefähr 5 km vor dem Ziel.
In der Folge hielt sich Wanders in den Top Ten und finishte nach einer 10-km-Durchgangszeit von 29:29 Minuten in 1:01:03 Stunden – der zweitbesten Zeit seiner Karriere. Mit Platz acht erzielte er nicht nur das beste Schweizer Resultat an einer Halbmarathon-WM. Es war auch für ihn persönlich der erste grosse Coup auf internationaler Ebene.
„Heute bin ich wirklich stolz auf mich“
Julien Wanders kam nach dem Zieleinlauf nicht mehr aus dem Strahlen. „Ich kann es gar nicht glauben. Ich dachte nach dem Grossangriff 5 km vor dem Ziel, dass ich weiter hinten klassiert bin. Am Schluss habe ich um die Positionen gekämpft wie wild und war wirklich stark im Kopf.“
Wanders wäre aber nicht Wanders, wenn sich auf diesem Resultat nun ausruhen würde. So fügte er an: „Heute bin ich wirklich stolz auf mich, ich bin ja erst 22 Jahre alt. Aber es liegt noch viel Arbeit vor mir.“
Schweizer Rekord durch Fabienne Schlumpf
Für Fabienne Schlumpf (TG Hütten) wäre bei ihrer ersten Teilnahme an einer Halbmarathon-WM mehr drin gewesen. Die Zürcher Oberländerin litt gegen Ende unter Magenproblemen und musste unterwegs einen Zwischenstopp einlegen.
Trotzdem endete Schlumpfs Arbeitstag resultatmässig mit einem Erfolgserlebnis. Als 16. gelang ihr ein so gutes Ergebnis an diesem Anlass wie keiner Schweizerin vor ihr (Franziska Rochat-Moser war 1998 18. geworden). Damit nicht genug: Trotz den windigen Verhältnissen erzielte sie mit 1:10:36 die zweitbeste Zeit ihrer Karriere.
In den Rekordlisten werden für Strassenrennen der Frauen zwei verschiedene Bestmarken geführt: Jener, der in einem reinen Frauenrennen erzielt wurde, sowie jener in gemischten Rennen. Nachdem Schlumpf bereits seit 2017 für gemischte Rennen hält (1:10:17), fügte sie ihrem Palmarés nun auch denjenigen für reine Frauen-Rennen hinzu. Dieser war seit 1998 von Rochat-Moser gehalten worden – aufgestellt bei ihrem 18. Rang an der Halbmarathon-WM in Uster.
Valencia (ESP). Halbmarathon-WM. Männer: 1. Geoffrey Kipsang Kamworor (KEN) 1:00:02. 2. Abraham Naibei Cheroben (BRN) 1:00:22. 3. Aron Kifle (ERI) 1:00:31. Ferner: 8. Julien Wanders (Stade Genève) 1:01:03.
Frauen: 1. Netsanet Gudeta Kebede (ETH) 1:06:11. 2. Joyciline Jepkosgei (KEN) 1:06:54. 3. Pauline Kaveke Kamulu (KEN) 1:06:56. Ferner: 16. Fabienne Schlumpf (TG Hütten) 1:10:36.
Volkslauf-Wertung. Männer: 1. Carles Castillejo (ESP) 1:02:14. Ferner: 5. Adrian Lehmann (LV Langenthal) 1:05:39. 6. Andreas Kempf (TSV Düdingen) 1:06:17. 10. Christian Kreienbühl (TV Oerlikon) 1:06:33. 43. Armin Flückiger (TV Oerlikon) 1:09:42.
Frauen: 1. Marta Galimany Guasch (ESP) 1:13:05. Ferner: 21. Samira Schnüriger (LC Meilen) 1:22:59
(cg)