Nicola Spirig läuft als Führende des Frauenrennens am Dietiker Neujahrslauf
(Photo: PPR/Moritz Hager)

Triathleten gaben den Ton an

Am Neujahrslauf in Dietikon siegten Triathlon-Olympiasiegerin Nicola Spirig bei den Frauen und Max Studer bei den Männern. Und bemerkenswert: beide realisierten über die 12,1 km klare neue Streckenrekorde, obwohl diese von Martina Strähl und Patrick Wieser gehalten worden waren.

Für Gesprächsstoff sorgte vor allem Spirig. Sie, die minutiös planende und vorausdenkende Ausnahmesportlerin, zeigte Flexibilität: „Ich entschloss mich kurzfristig zu dieser Laufpremiere in Dietikon“, sagte die Olympiasiegerin von 2012 und Olympiazweite von 2016. Keine Gedanken schenkte sie diesem Wettkampf bis am letzten Donnerstag. Im Gespräch mit Nationaltrainer Gordon Crawford stiess sie auf die Idee des Starts in Dietikon. Crawford sagte, dass er mit einigen seiner Athletinnen und Athleten vom Stützpunkt Wallisellen einen Wettkampftest plane. Nach Rücksprache mit ihrem persönlichen Coach Brett Sutton entschied sich auch Spirig zum Start – ohne Konzessionen. Am Freitag trainierte sie zwei Mal und lief ungewohnt lange 30 km. Und am Renntag schwamm sie am Morgen und fuhr vom Wohnort Bachenbülach mit dem Velo an den Start.

Von einer vorzüglichen Leistung hielt das die Heim-EM-Teilnehmerin von 2014 im Marathon nicht ab. Spirig siegte souverän. Mit der Zeit von 41:58 Minuten unterbot sie den bisherigen Streckenrekord des traditionellen Laufes über 12,1 km um nicht weniger als 54 Sekunden – und das, obwohl die Vorgängerin mit Berglauf-Weltmeisterin und Marathon-Sub-2:30-Läuferin Martina Strähl einen prominenten Namen trägt. „Eine gute Leistung“, wertete Spirig. Festhalten konnte sie, dass „die Form zu diesem Zeitpunkt passt und dieser Spontanwettkampf seinen Zweck erfüllt hat, denn:  Wettkampf ist Wettkampf und strenger als jedes Training.“ Und erhärtet gesehen hat sie ihr Empfinden auch durch die Resultate ihrer beiden Trainingskollegen: Max Studer gewann bei den Männern, ebenfalls mit Streckenrekord und 36:08 Minuten, Julie Derron lief mit einem Rückstand von 1:11 Minuten hinter ihr auf Rang 2. Den Triathleten geschlagen geben mussten sich also die Laufspezialisten, etwa der Schweizer Marathon-Meister von 2018, Armin Flückiger (2./38:07) oder der Züri-Lauf-Cup-Gesamtsieger von 2018 und 2019, Christian Mathys (6./39:45).

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(gg)