Läufer mit Maske am Hallwilerseelauf 2020 (Photo: Foto Wagner Schweiz)
Hallwilerseelauf 2020 (Photo: Foto Wagner Schweiz)

Ein Amerikaner und eine Aarauerin siegen am Hallwilersee

T-Roy Brown und Selina Ummel heissen die Sieger des Covid-19-angepassten Hallwilerseelaufs über die Halbmarathon-Distanz von 21,1 km. Mit 3143 angemeldeten Läuferinnen und Läufern und 2648 Finishern wurde ein beachtliches Teilnehmerergebnis erzielt. Das erarbeitete Schutzkonzept hat sich bewährt und wurde sehr gut umgesetzt. OK Präsident Roland Müller konnte ein durchwegs positives und erfreuliches Fazit ziehen.

Eine Aargauer Siegerin am bedeutendsten Laufevent des Kantons – es muss weit zurückgeschaut werden, um fündig zu werden.1992 siegte Andrea Fischer. Erneut eine Siegerin aus dem Kanton zeigte die diesjährige 46. Austragung – eine durch Corona ganz spezielle Austragung. Selina Ummel aus Suhr gewann das Rennen über die Halbmarathon-Distanz beendete die Aargauer Durststrecke – sie, die 23-jährige Athletin vom BTV Aarau.

Alles andere denn eine Langstreckenspezialistin ist Ummel. „Ich mag die Leichtathletik-Bahn und dort vor allem die 1500 m“, sagt die U23-EM-Teilnehmerin 2017.Das Rennen aber passte ins Nachsaison-Programm. Nach über einem Jahr wagte sie sich nach dem Greifenseelauf vom letzten Herbst wieder an die lange Distanz. Mit 1:20:34 Stunden war sie nun über 6 Minuten schneller. „Ich bin fitter als damals“, sah sie ihr Gefühl bestätigt.

Markante Steigerung trotz Hemmschwellen
Und das Resultat verdient zusätzliche Anerkennung. Zwei erschwerende Faktoren kamen hinzu. Der oft aufgeweichte, rutschige Boden und die fehlenden Mitstreiter. „Es wäre schön gewesen, hätte ich Konkurrentinnen oder Konkurrenten vorgefunden, die mich pushten.“ Über weite Strecken lief sie für sich. Doch die Pharma-Assistentin mit Teilzeitpensum sah die gute Verfassung bestätigt, auch mental: „Der Kopf spielte mit.“ Ummel gewann mit einem sicheren Vorsprung von 2:56 Minuten auf Myriam Kaiser aus Rothkreuz und 3:14 auf die Waadtländerin Morgane Crausaz. Ummels ältere Schwester Seraina belegte Rang 5.

Brown der rennende Coach
Noch klarer setzte sich bei den Männern T-Roy Brown durch. Der seit zweieinhalb Jahren in Bern lebende Amerikaner verfügte im Ziel über eine Zeitreserve von 4:06 Minuten auf den zweitplatzierten Aarauer Sven Thalmann und von 4:16 auf den dritten Flavio Sterchi aus Zürich. „Schönes Wetter und eine wunderbare Landschaft“, fasste der 28-Jährige seine Eindrücke zusammen. Sofort hatte er die Führung übernommen und ist sodann ein einsames Rennen gegen sich und die Zeit gelaufen. Nach 1:09:35 Stunden war er im Ziel. Und spannend und passend: Bei Running Coach ist er in derselben Funktion tätig. T-Roy Brown bewies also, dass er in der Praxis versteht, wovon er spricht.

Strähl überlegen
Für die wertvollste Siegerleistung aber sorgte Martina Strähl im 10-km-Rennen von Beinwil zum Delphin in Meisterschwanden. Die ehemalige Berglauf-Weltmeisterin und aktuelle Marathon-Spezialistin siegte in 34:36 Minuten. Nur neun Männer waren vor ihr im Ziel, als Erster lief Fabian Dutli ein. Strähl aber zeigte sich überhaupt nicht zufrieden: „Ich hatte Gummibeine und mir war schwindlig.“ Insgesamt überquerten bei dieser speziellen Ausgabe 2648 die Ziellinie: über die Halbmarathon- oder die 10-km-Distanz.

Rangliste

(gg, agr)