(Photo: Dietiker Neujahrslauf)
(Photo: Dietiker Neujahrslauf)

Dietiker Neujahrslauf: Triple für Flück, Premiere für Hailemichael

Mit Joelle Flück und Estefanus Hailemichael feierten die Favoriten die Tagessiege am 52. Neujahrslauf in Dietikon, dem Auftakt zum diesjährigen Züri-Lauf-Cup. Zu sprechen gab aber auch anderes, etwa der Mann mit der Nummer 1 und ein durchgebranntes Pferd.

Vor einem Jahr sorgte Christian Mathys als Männersieger für eine Hauptgeschichte am Neujahrslauf. Folge davon: Der Mann aus Kloten trug die Startnummer 1. Doch seiner Rolle konnte der 31-Jährige nicht gerecht werden. Eine Verletzung an den Adduktoren hat er eben erst hinter sich. Über Weihnachten lag er zudem  grippegeschwächt im  Bett. Und vor allem machte ihm sein Beruf als Linienpilot schier einen Strich durch die Rechnung: Sein Rückflug aus New York wurde gestrichen. Erst am Renntag am Mittag landete er deshalb in Zürich.

Vom Startvorhaben in Dietikon liess sich Mathys dennoch nicht abhalten: „Die Nummer 1 ist ein Muss“, sagte er. Die fehlende Form konnte er hingegen nicht verbergen. Als Zehnter lief er ein. Lange 3:23 Minuten weniger benötigte der Tagessieger Estefanus Hailemichael. Der Vorjahreszweite setzte sich auf der nassen, aber vorzüglich präparierten Strecke nach rund 4 km ab. Sein Triumph war sodann nie mehr gefährdet. „Das ist ein Auftakt nach Mass“, sagte der 36-Jährige und blickte schnell in die Zukunft: „Diese Basis will ich nutzen zu meinem zweiten  Gesamtsieg im Züri-Lauf-Cup nach 2013.“

Spannender verlief der Kampf um Rang zwei zwischen den Klubkollegen von der TG Hütten, Simon Schäppi und Fabian Zehnder. Zehnder lag lange besser im Rennen, bis sich seine Beinmuskultur der Kälte und Nässe wegen versteifte. So überholte ihn Schäppi, der vorher wie auch viele andere zu einem „besonderem Ansporn“ gekommen war. Er traf auf ein durchgebranntes Pferd und sagte hinterher: „Ich bekam derart Angst und rannte darum wohl noch schneller.“

LCR-Duell um den Frauensieg
Bei den Frauen duellierten sich zwei Klubkolleginnen vom organisierenden LC Regensdorf um den Tagessieg: Joelle Flück, 32, und die zehn Jahre jüngere Samira Schnüriger. Auf merkwürdige Weise: „Auf gleicher Höhe liefen wir eigentlich nie, entweder lag die eine einige Meter in Front oder die andere“, beschrieb Schnüriger. Auf der zweiten Runde zeigten sich die Erkenntnisse aus dem Training je länger je stärker: Flück ist (noch) stärker. 22 Sekunden trennten die beiden im Ziel schliesslich.

„Solche vereinsinterne Fights machen Spass“, sagte Flück und freute sich bereits auf die Fortsetzung, auch mit andern Klubmitgliedern. Allzu hohen Stellenwert mass sie dem Neujahrslauf nicht bei: „Es ging darum, wieder mal Wettkampfluft zu schnuppern und die Gewissheit zu erlangen, dass der Aufbau stimmt.“ Halbmarathons und ein Marathon werden in den nächsten zwölf Monaten einen grösseren Stellenwert haben.

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(gg)