Die 86. Ausgabe des Murtenlaufs, dessen Eliterennen am Sonntag stattfindet, steht in diesem Jahr in starker Konkurrenz. Dennoch bleiben die Teilnehmerzahlen – rund 13.000 registrierte Teilnehmer – zufriedenstellend, wenn auch zwangsläufig weniger hoch.
„Dies ist ein spezielles Jahr und meine Aufgabe war schwierig“, sagt Frédéric Dumas, Verantwortlicher für die Elite und zukünftiger Präsident des Organisationskomitees. Dafür gibt es viele Ursachen. Einerseits ist dies die sehr späte Austragung der Weltmeisterschaften in Doha, die am Sonntag enden. Einige Spitzenathleten wie der Genfer Tadesse Abraham, welcher das Rennen im letzten Jahr für sich entschieden hat, können somit in diesem Jahr nicht am Start stehen.
Ein weiterer Wettbewerb stellt den Murtenlauf indirekt in den Schatten: die Berglauf-Weltmeisterschaften in Patagonien Mitte November. Maude Mathys, die in den Jahren 2017 und 2018 gewann, zog es vor, sich auf Argentinien vorzubereiten, anstatt ihre beiden Siege zu verteidigen.
„Zudem gibt es die Marathon-Bewegung“, ergänzt Frederic Dumas und erklärt, dass derjenige in Berlin, der am vergangenen Wochenende stattfand, sich zu einem ernsthaften Konkurrenten des traditionellen Freiburger Rennens zu entwickeln begann (Martina Strähl belegte dort den 9. Platz und wird daher nicht in Murten starten). Mit zusätzlich weiteren verletzungsbedingten Absagen fehlen dem Eliterennen die Zugpferde, was dieses aber nicht weniger interessant macht.
Spannende Ausgangslage
Denn die Leistungsdichte wird so höher sein, was der 17,17 Kilometer langen Strecke eine gewisse Unsicherheit verleiht, welche Spannung verspricht. Unter den Männern ragen zwei Namen heraus, jener von Teshome Daba Bulesa (2. im letzten Jahr) und seinem äthiopischen Landsmann Neda Gurara Muleta, dem jüngsten Gewinner des Greifenseelaufes. Ein weiterer Äthiopier, Alemajehu Wodajo, Sieger des Rennens 2017, gehört zu den Favoriten.
Dasselbe Land wird bei den Frauen im Mittelpunkt stehen, dank Meseret Gezahegn Merine (1. beim GP von Bern im Mai) und Israel Silass Geletu, die den Halbmarathon von Lausanne 2018 gewann und im Mai in der Olympiahauptstadt den zweiten Platz über 20 km belegte.
Für die Schweizer wird es nicht leicht, ganz vorne mitzulaufen. Bei den Männern werden vor allem die Leistungen von Jeremy Hunt (7. im letzten Jahr und zweitbester Schweizer hinter Abraham), Julien Fleury (8. im Jahr 2018) und Thomas Huwiler, jenem Genfer, der nun Triathlon-Profi ist, mit Spannung erwartet. Bei den Frauen sollten Laura Hrebec und Daniela Aeschbacher die besten Chancen haben.
Startschuss durch Julien Sprunger
Die Zahl der Anmeldungen hat die Marke von 13 000 (noch?) nicht überschritten, was sie im vergangenen Jahr tat. Die Kinderveranstaltungen am Samstag sind ein grosser Erfolg (ca. 3000 Starter). Zudem ist erwähnenswert, dass die Organisatoren für diese 86. Ausgabe die berühmteste Nr. 86 des Kantons, den Hockeyspieler von Fribourg-Gottéron Julien Sprunger, für den Startschuss des Elite-Rennens engagiert haben.
(ATS/SwA)