Großer Erfolg für die 40. Ausgabe der 20KM de Lausanne: 15’613 Teilnehmerinnen und Teilnehmer überquerten am drittgrössten Lauf des Landes die Ziellinie. Am Samstag starteten 7’311 Laufbegeisterte in den Kategorien BCV Junior, Courir pour le plaisir und Apéro’Run sowie einem fulminanten 5-km-Lauf, bei dem Chiara Scherrer mit 15:34 Minuten den Schweizer Rekord in dieser Disziplin pulverisierte. Am Sonntag beendeten 8’302 Läuferinnen und Läuferinnen und Läufer die 20KM und sowie die Distanz von 10 Kilometer. Mit Cynthia Kosgei (KEN) und Xavier Chevrier (ITA) sowie Genet Abdurkadir (ETH) und Kidane Solomon (ERI) gewannen bekannte Namen die jeweiligen Rennen.
Der mehrfache Welt- und Europameister im Berglauf, Xavier Chevrier, verblüffte und düpierte alle seine afrikanischen Kontrahenten. Der dreifache Sieger Temesgen Daba (ETH), musste bereits kurz nach La Maladière wegen Rückenschmerzen aufgeben. Zu diesem Zeitpunkt war die Spitze bereits kleiner: Neben Chevrier waren der Gewinner des 5km-Laufs vom Samstag Gadisa Shumie (ETH), Max Studers Sparringspartner John Kipkorir (KEN) und das Mitglied der Braveheart Foundation Bernard Koech (KEN) in der Spitzengruppe präsent.
Kurz vor der Kathedrale folgte der Angriff von Chevrier: „Ich habe gespürt, dass ich in den Anstiegen besser bin. Ich habe vor dem Kulminationspunkt angegriffen, um kein Sprintfinale zu riskieren…“, lächelte er im Ziel. Nur Kipkorir hielt eine Zeit lang mit, bevor auch er Chevrier ziehen lassen musste. Mit 1:02:21 Stunden gewann Chevrier schliesslich souverän vor Kipkorir (1:02:56 Stunden) und Shumie (1:03:58 Stunden).
20 km Frauen | Cynthia Kosgei siegt
Kein neuer Erfolg für die Läuferin von Stade Genève, Helen Bekele Tola (ETH). Die fünffache Siegerin in Lausanne warf nach dem Mailänder Park das Handtuch. Lange Zeit in Warteposition hinter ihrer Landsfrau Sarah Jerop, der Dritten des 5-km-Laufs, legte sich Cynthia Kosgei nach der Place de la Riponne mächtig ins Zeug. Die Siegerin des Rennens 2018 flog zum Sieg und überquerte die Ziellinie in der sehr guten Zeit von 1:09:07 Stunden, der zweitschnellsten Zeit in der Geschichte des Rennens hinter den erstaunlichen 1:06:49 Stunden der Äthiopierin Sutume Asefa im Jahr 2015. Jerop wurde mit einer Zeit von 1:10:13 Zweite. Die Waadtländer Berglaufspezialistin Simone Troxler (Chardonne/STB) belegte den dritten Platz in 1:16:58.
10 km Männer | Erster prestigeträchtiger Sieg für Solomon
Der Genfer Kidane Solomon (ERI), Mitglied des THSN Refugee Team, startete sehr stark. Nur der Äthiopier Neda Muleta (ETH), der kürzlich Fünfter beim Zürich Marathon geworden war, konnte ihm folgen. Das Ziel war klar: „Ich hoffte, unter 30 Minuten zu kommen oder sogar den Streckenrekord zu brechen (29’50 im Jahr 2018 durch den Äthiopier Sisay Yazew, Anm. d. Red.)“. Solomon triumphierte in 30’04: der erste Prestigesieg für den sympathischen Flüchtling aus Eritrea. Muleta verlor mehr als 74 Sekunden (31’18). Der junge Jurassier Mickael Marti (TIPTOP/18 Jahre) sicherte sich in 33’23 einen schönen dritten Platz.
10 km Frauen | Zweitbeste Zeit aller Zeiten für Abdurkadir
Die dreifache Lausanne-Siegerin Genet Abdurkadir (ETH) ließ ihren Gegnerinnen erneut nicht den Hauch einer Chance. Bis zum Anstieg des Denantou wurde sie von der Äthiopierin Demitu Hawas (ETH), der Siegerin des Zürich Marathons, verfolgt. Anschliessend zog sie allen davon. Sie erreichte ihren vierten Sieg in Lausanne in 33’44 , 28 Sekunden vor Hawas (34’12). Die Jurassierin Morgane Crausaz (FSG Bassecourt) staunte nicht schlecht, als sie sich wie 2021 in 37’47 als Dritte auf dem Podium wiederfand.
Nächstes Jahr, am 29. und 30. April 2023 findet die 41. Ausgabe der 20KM Lausanne statt.
(pd, agr)