Der 44. Course de l’Escalade fand bei idealem Laufwetter statt. Die Veranstaltung konnte nach den Corona-bedingten Einschränkungen der letzten Jahre mit einem vollen Programm zurückkehren. Das Publikum war gut drauf, mehr als 39’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer überquerten die Ziellinie. Unter ihnen war der südsudanesische Flüchtling Dominic Lobalu, der mit 20:24 einen neuen Streckenrekord aufstellte, und die Äthiopierin Kasanesh Ayenew Baze, die im Sprint gewann.
Die 44. Ausgabe des Course de l’Escalade, der erste wieder voll besetzte Lauf, brachte das Kopfsteinpflaster der Altstadt zum Beben. 39’377 Läuferinnen und Läufer überquerten die Ziellinie im Parc des Bastions, und ein begeistertes Publikum feuerte sie zu den Klängen von Orchestern und Guggenmusiken an. Das Kopfsteinpflaster blieb während des gesamten Wochenendes trocken, was seit mehreren Jahren nicht mehr vorgekommen war.
Kibiwott zündet das Feuer, Lobalu macht die Show.
Der amtierende Sieger und Inhaber des Streckenrekords (20:34) Boniface Kibiwott (KEN) legte los wie die Feuerwehr. Nach einigen hundert Metern war ihm nur noch Dominic Lokinyomo Lobalu auf den Fersen. Der Bronzemedaillengewinner der letzten Cross-EM Jimmy Gressier (FRA), der von der Menge im Bourg-de-Four angefeuert wurde, nahm die Verfolgung auf. Da Kibiwott das hohe Tempo jedoch nicht halten konnte, war eine Frage war nun in aller Munde: Kann sich Kibiwott für seine Niederlage vor zwei Wochen bei der Corrida Bulloise revanchieren?
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Nach der Hälfte des Rennens flog Lobalu in der Nähe der Kathedrale an Kibiwott vorbei und machte es zu seiner Show. „Ich war heute wirklich gut drauf. Mit all dem Publikum hatte ich heiße Beine“, schnaufte er kurz nach dem Ziel, das er locker in 20:24 Minuten erreichte, 10 Sekunden unter dem Rekord von Kibiwott. Dieser sicherte sich den zweiten Platz mit 10 Sekunden Rückstand, genau in der Zeit, die er im letzten Jahr geschafft hatte (20:34). Gressier verteidigte seinen dritten Platz in 20:50 gegen Jonas Raess (LC Regensdorf/20’51), der am Ende beeindruckte. Als Vierter und bester Schweizer zeigte sich der Zürcher viel besser in Form als vor zwei Wochen bei der Corrida Bulloise. Der beste Genfer war Morgan Le Guen (Stade Genève/13. Platz in 21:38). Der Botschafter des Rennens, der gerade erst von einem langen Trainingslager in Kenia zurückgekehrt war, ließ einen Ehrenplatz vermuten, bevor er in der letzten Runde einbrach. Der zweifache Sieger und Star Tadesse Abraham (LC Uster) musste sich mit dem 21. Platz in 21:59 begnügen.
Ayenew Baze gewinnt auch in Genf
Kein fünfter Sieg für die Genferin Helen Bekele Tola (ETH/Stade Genf). Die Weltklasse-Marathonläuferin machte alles richtig, wurde aber durch ein Seitenstechen am Ende der letzten Runde daran gehindert. Wie schon beim Murtenlauf und bei der Corrida Bulloise war es ihre äthiopische Landsfrau Kasanesh Ayenew Baze die Schnellste. Die Führende des Circuit de courses gewann den Wettkampf in 23:41 Minuten und war damit relativ weit vom Streckenrekord (22:56 Minuten) entfernt. Bei ihrer Premiere in der Schweiz war Edna Chepkemoi (KEN), der Schützling des Genfers Julien Lyon, Baze mit 23’43 dicht auf den Fersen. Am Eingang des Parc des Bastions schloss sie mit viel Mut auf, Bekele Tola musste sich geschlagen geben und kam mit 23’48 im kleinen Trop ins Ziel. Die beiden Landesrekordhalterinnen über lange Distanzen von der TG Hütten Fabienne Schlumpf (9. in 24:32) und Chiara Scherrer (10. in 24:38) waren die besten Schweizerinnen des Tages.
(Das Organisationskomitee des Course de l’Escalade)