Swiss Snow Walk & Run Arosa (Photo: SSWR)
Swiss Snow Walk & Run Arosa (Photo: SSWR)

Auch auf der ungeplanten Strecke unschlagbar

Mit dem Deutschen Benedikt Hoffmann und der Bernerin Judith Wyder gab es beim 19. Swiss Snow Walk & Run in Arosa prominente Sieger im Hauptrennen. Unter den gemeldeten 1086 Lauf- und (Nordic-)Walkingbegeisterten befanden sich weitere bekannte Gesichter.

Statt aufs Weisshorn ging es zur Carmennahütte. Dies galt für die 214 Gemeldeten des «10 Meilen»-Weisshorn Trail und des Weisshorn SPEED, der seine Premiere am Swiss Snow Walk & Run gefeiert hätte. «Die Schneemenge reichte nicht für eine durchgehende Präparation der beiden Strecken», erklärte OK-Präsident Daniel Durrer, der den Anlass vor bald zwei Jahrzehnten gründete. So bestritten die Betroffenen, wie im Laufreglement erwähnt, den Halbmarathon. Von den total 1086 Sportlerinnen und Sportlern aus exakt zehn Ländern, welche auf der Startliste figurierten, absolvierten am Ende 438 die längste Distanz innerhalb des Swiss Snow Walk & Run. Auf den 19,6 Kilometern – wegen mehreren Streckenanpassungen auf Grund der unzureichenden Schneemenge war der Halbmarathon 1,6 Kilometer kürzer wie gewohnt – ging es je 665 Meter auf- und abwärts. Den Kulminationspunkt bildete die auf 2127 Meter gelegene Carmennahütte.

«Die Natur gibt den Takt an»
«Persönlich bin ich enttäuscht, dass wir nicht aufs Weisshorn laufen konnten», sagte der Glarner André Reithebuch nach dem Zieldurchlauf. «Was nicht möglich ist, ist aber nicht möglich. Die Natur gibt den Takt an.» Den Entscheid der Organisatoren nahm der Mister Schweiz 2009, welcher abermals die Teilnahme am «10 Meilen»-Weisshorn Trail ins Auge gefasst hatte und den Halbmarathon mit 1:46:24 Stunden an 32. Stelle beendete, sportlich. Ebenso viele andere betroffene Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Zu ihnen zählte Judith Wyder aus dem bernischen Kehrsatz. Die ehemalige Weltklasse-Orientierungsläuferin und jetzige Angehörige des Nationalkaders Trailrunning/Berglauf von Swiss Athletics, welche sich ursprünglich für den Weisshorn SPEED angemeldet hatte, gewann den Halbmarathon unangefochten in 1:30:04 Stunden. «Es war cool, am Swiss Snow Walk & Run mal eine andere Strecke zu laufen», sagte die Siegerin des «10 Meilen»-Weisshorn Trail von 2017 und 2019.

«Beide Strecken sind attraktiv»
Ein in der Laufszene prominenter Name zierte auch die Ranglistenspitze des Männerrennens: Benedikt Hoffmann. Der Deutsche war knapp zehn Minuten schneller als Judith Wyder. Seine Teilnahme durfte nicht erwartet werden, zumal die Organisatoren weder eine Startgage noch ein Preisgeld bezahlen. Sein letztjähriger und ebenfalls mit einem Erfolg gekrönte Premierenstart am «10 Meilen»-Weisshorn Trail habe ihm sehr viel Freude bereitet, weshalb er sich entschieden habe, erneut nach Arosa zu reisen». 
«Beide Strecken sind attraktiv», so Benedikt Hoffmann. «Jede hat einen eigenen Charakter. Beim `10 Meilen`-Weisshorn Trail läuft man speziell auf den letzten sechs Kilometern wegen des teils äusserst steilen Geländes ständig am Anschlag, beim Halbmarathon geht es immer mal wieder auf- oder abwärts, was Erholungsphasen ermöglicht», erklärte der mehrfache Rekordhalter an verschiedenen renommierten Läufen, Inhaber eines Weltrekords (2020 lief er auf dem Laufband einen Marathon bei zehnprozentiger Steigung in 3:50 Stunden), Berglauf-Weltmeister in seiner Altersklasse und Mannschafts-Vizeweltmeister.

«Wie ein Heimkommen»
Bekannte Gesichter waren auch auf der von Roman Eckert (Beringen) und Leona Turi (Basel) gewonnenen Kurzdistanz auszumachen. Stephan Weiler, Mister Schweiz 2008, und der frühere Tennisprofi Marco Chiudinelli liefen die 6,1 Kilometer zum wiederholten Male und fanden sich im Klassement an siebter respektive 19. Stelle. Maria Weiler, ehemalige Bachelor-Kandidatin, meisterte die gleiche Strecke wie ihr Ehemann, einfach mit Nordic-Walking-Stöcken. Die Triumphe auf der zwölf Kilometer messenden Langdistanz sicherten sich David Novak (Basel) und Sabina Bigger (Klosters).

Die Wahrscheinlichkeit, dass die erwähnten Sportbegeisterten und der Grossteil der diesjährigen Teilnehmenden auch am 20. Januar 2024 beim 20-Jahre-Jubiläum des im europäischen Alpenraum einzigartigen Anlasses wieder dabei sind, ist gross. «Der Swiss Snow Walk & Run ist ein fixer Termin im Jahreskalender», sagte André Reithebuch. «Er bildet wie ein Heimkommen nach Arosa. Alle kennen sich und verbringen coole Stunden zusammen.»

Die Resultate findest du hier. 

(pd, Anita Fuchs)