Transviamala (Photo: Thomas Häusermann)
Transviamala (Photo: Thomas Häusermann)

Lokalmatador lässt sich krönen, Zürcherin schafft Double und holt Königstitel

Klara Zimmermann (Zürich) war die grosse Dominatorin des Transruinaulta und des Transviamala. Die Zürcherin gewann beide Läufe und somit auch die Schluchtenwertung. Den Titel des Schluchtenkönigs sicherte sich Marco Wildhaber (Thusis).

«Dies war etwas vom Schönsten und Coolsten, das ich je machte.» Klara Zimmermann war überwältigt. 61 Kilometer hatte sie in den Beinen, aufgeteilt auf zwei Etappen. Erst absolvierte sie am Samstag den 42 Kilometer langen Transruinaulta (Ilanz–Thusis), dann tags darauf den 19 Kilometer messenden Transviamala (Thusis–Donat). Kumuliert war die Zürcherin an den beiden Läufen 5:45:27 Stunden unterwegs. Dies bei komplett unterschiedlichen Bedingungen: mehrheitlich Regen und wolkenbedecktem Himmel in der ersten Etappe mit der imposanten Rheinschlucht als Herzstück, fast ausnahmslos Sonne und tiefblauem Himmel am zweiten Tag. Noch mystischer als sie es ohnehin ist, machte der Nebel die Viamala-Schlucht.

«Von A bis Z super»
Die (praktisch) gleiche Aussage wie Klara Zimmermann machten am Ende des Schluchtenlauf-Wochenendes viele der 1576 Sportlerinnen und Sportler (inklusive Kinder), welche auf der Teilnehmerliste figurierten. Im Ziel des Transviamala, welcher den Abschluss bildete, waren praktisch nur Superlative zu hören. Ebenso Wörter wie Superstimmung, Superstrecke und Superorganisation. «Die ganze Kombination oder anders ausgedrückt, von A bis Z war alles super», meinte Klara Zimmermann.
Den beiden Läufen drückte die 30-Jährige auf eindrückliche Art den Stempel auf: Sie gewann sowohl den 9. Transruinaulta als auch den 21. Transviamala und wurde folge dessen auch Schluchtenkönigin. Letzteres mit einem beachtlichen Vorsprung von 34 Minuten. «Dieser Titel ist etwas vom Grössten, das ich erreichen konnte», meinte Klara Zimmermann freudestrahlend. «Zudem spürt man extrem, dass in den beiden Veranstaltungen viel Liebe steckt.» Für die Organisatoren musste diese Aussage wie Musik in den Ohren klingen.
Als einen der schönsten Preise, den er je bekam, bezeichnete Marco Wildhaber die hölzerne und mit einem roten Samtband versehene Krone. Der in Thusis wohnhafte Läufer war an den beiden Tagen der gesamthaft schnellste Mann. Mit den 4:50:03 Stunden zierte er die Ranglistenspitze der Schluchtenkönig-Wertung und durfte an der Siegerehrung im bis auf den letzten Platz besetzten Festzelt, wie auch Klara Zimmermann und die jeweiligen Kategoriensieger, auf den hölzernen Königsthron sitzen.
Sowohl im Transruinaulta als auch im Transviamala lief Marco Wildhaber auf den zweiten Rang – erst hinter Nico Dalcolmo (Davos), der ebenfalls einen Doppelstart ins Auge gefasst hatte, aus Verletzungsgründen aber auf einen Start beim Transviamala verzichtete, und dann hinter Arnold Aemisegger. Bei seinem 18. Saisonrennen realisierte der «Stammgast» aus dem Fürstentum Liechtenstein den dritten Transviamala-Triumph nach 2015 und 2018. Dies mit einem Vorsprung von 57 Sekunden.

Zum zweiten Mal Schluchtenprinz
Die attraktiven Schluchtenläufe locken immer mal wieder auch Prominente an. Bei der jüngsten Austragung den ehemaligen Rad-Bahnspezialisten Franco Marvulli. Der 45-Jährige aus dem zürcherischen Alten absolvierte am Samstag die 24 Kilometer lange und von Gerhard Schneider (Mels) gewonnene Transruinaulta Curta und tags darauf die 11,5 Kilometer messende Transviamala Curta, welche Simon Schäppi (Zürich) für sich entschied – womit er Aufnahme im Schluchtenprinz-Klassement (40. Platz) fand.
Diese Ranglistenspitze zierte, wie bereits im Vorjahr, Gian-Luca Michael. In beiden Tageswertungen positionierte er sich an zweiter Stelle – am Samstag hinter Gerhard Schneider (Mels), am Sonntag hinter Simon Schäppi (Zürich). Als Schluchtenprinzessin feiern lassen durfte sich nach einem zweiten – hinter Leah van der Ploeg (Rüti ZH) – und dritten Rang Ursina Gujan (Trin Mulin). Den dritten Triumph in Folge bei der Transviamala Curta feierte Gianna Chiara Wohler (Spiez).
Neben (jungen) Erwachsenen bot das Schluchtenlauf-Wochenende auch dem Nachwuchs eine Startgelegenheit. In der Cursa da juniors und der Cursa da lumpazis anlässlich des Transviamala massen sich 132 Kinder und Jugendliche. Total umfasste die Teilnehmerliste an den beiden Tagen 1576 Namen – womit beim kumulierten 30-Jährigen der beiden Veranstaltungen auch die Organisatoren Grund zur Zufriedenheit hatten.

Komplette Ranglisten: www.transruinaulta.ch und transviamala.ch

(pd)