(Photo: Swiss Running)
(Photo: Swiss Running)

Die laufende Frau ins Zentrum gerückt

Bei Laufveranstaltungen gilt, was im Leben allgemein gilt: Frau ist nicht gleich Mann und Frau verdient Beachtung. Das Swiss Running FORUM widmete sich bei der diesjährigen Austragung genau diesem Thema schwerpunktmässig – und traf den Zeitgeist.

Die Laufveranstaltungen wachsen weiter. Die Pandemie-Jahre sind weggesteckt oder zumindest annähernd kompensiert. Und die Laufszene entwickelt sich erfreulich weiter. Dabei zeigt sich ein schon länger erkennbarer Trend: Die Zahl der Frauen wächst im Vergleich zu jenen der Männer überproportional. An dieser Erkenntnis orientieren sich auch die FORUM-Organisatorinnen und Organisatoren. Und der Grossaufmarsch unterstreicht die Aktualität wie die Brisanz der Thematik.

Als passend gewählt erwies sich das Schwerpunkt-Thema des Forums. «Sportverhalten in der Schweiz – Frauen und Laufsport im Fokus». Als Referentin wandte sich die renommierte Soziologin und Bewegungswissenschafterin Rahel Bürgi ans Fachpublikum. Untermauert durch viele Zahlen/Fakten bewies sie, dass «Frauen und ältere Personen ganz generell aufholen bezüglich sportlicher Aktivitäten, im Laufsport aber tun sie das ganz besonders». Die erfreuliche Konsequenz: Die Schweiz wird sportlicher. Und bezogen auf die Frauen hielt Bürgi fest: «Frauen treiben heute gleich viel Sport wie Männer.» Ein Fakt sticht dabei besonders ins Auge: Der Anteil der Seniorinnen (70-74) entspricht jenem bei den jungen Frauen.

Wie lässt sich den Läuferinnen gerecht werden

Auch im Laufsport sind die Frauen immer stärker präsent. Das verlangt ein Umdenken. In Workshops diskutierten die FORUM-Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Thema in verschiedenen Gruppen. Die Frage: «Wie bringen wir noch mehr Läuferinnen an die Startlinie?» Die Auswertung und Präsentation ergab eine breite Palette an Ideen und Anregungen, die allesamt zusätzlichen Optimismus generieren. Hier aufgeführt seien einige wenige:

  • Frauen gleichstellen in der Kommunikation
  • spezifizierte Newsletter
  • spezifizierte Medientermine
  • Infrastruktur den Frauen anpassen
  • Zeitplan an Bedürfnisse der Frauen anpassen
  • ein familientaugliches Rahmenprogramm
  • Visuelles auf Frauen ausrichten
  • Hemmschwellen abbauen, etwa durch Kategorien ohne Zeitmessung
  • eine Bildsprache, die beide Geschlechter anspricht
  • frühzeitige Kommunikation (Frauen planen langfristiger)

Mit diesem Thema gilt es sich fortan vertieft auseinanderzusetzen. Ihm sollen Laufveranstaltungen noch stärker gerecht werden. Und nicht zu vergessen: Auch das Thema LGBTQIA+ ist von Bedeutung.

Inputs und Inspiration         

Das Hauptthema ergänzten weitere Themen, etwa die Preissensibilisierung an Laufveranstaltungen, Sicherheitskonzepte an Veranstaltungen (LetZHelp) oder das  Inputreferat der Medienfachfrau Janine Geigele zu «Erfolgreiche Kommunikation und Medienarbeit von Laufveranstaltungen» mit anschliessendem Austausch. Ebenso eröffneten running.COACH/Quevita weitere Sichtweisen. Den Abschluss bildeten Informationen von Swiss Running und die Feedback-Diskussion.

Fazit: Das Swiss Running FORUM bot ein hochinformatives Treffen mit regem Austausch unter den prägenden Anbietern in der Schweizer Running-Szene. Zu wertvollen Inputs und Inspirierendem verhalt der Tag in Olten. Es zeigte sich: Der Mehrwert des Swiss Running FORUMs war beträchtlich. Und das Fazit: Dem Thema Frau werden die Schweizer Laufveranstaltungen zukünftig wohl einen noch höheren Stellenwert beimessen.

(jg)