Für seine 42. Ausgabe hat das große Volksfest, der 20KM von Lausanne an seine glorreiche Vergangenheit angeknüpft und erstklassige Wettkämpfe auf Weltklasseniveau angeboten. Insgesamt haben 27‘279 Laufbegeisterte die Ziellinie des drittgrößten Laufes des Landes überquert. Am Samstag haben Dominic Lobalu und die Kenianerin Judy Kemboi unter strahlendem Sonnenschein die Streckenrekorde im 5-km-Lauf mit weltweit beeindruckenden Zeiten gebrochen. Am Sonntag stellte erneut Kemboi, bei Regen mit 1:05:43 den Streckenrekord über 20 Kilometer auf, der seit 2015 von der Äthiopierin Sutume Asefa Kebede gehalten wurde. Auf der Männerseite sorgte der kenianische Berglaufspezialist Kevin Kibet mit einer Zeit von 1:01:14 für Spektakel. Die 10 km wurden von den Kenianern Erick Ndiema (30:14) und Cynthia Kosgei (33:37) dominiert.
5 km
Männer
Die dritte Ausgabe des 5-km-Laufs hielt, was sie versprach. Der neue Star der Schweizer Leichtathletik Dominic Lobalu (LC Brühl) bot eine Show der Extraklasse. Nachdem er sich zwei Kilometer lang in der Spitzengruppe versteckt hatte, legte er sich mächtig ins Zeug und flog bis ins Ziel. Er gewann in 13:36, der zehntschnellsten europäischen Zeit in diesem Jahr, 18 Sekunden unter dem Streckenrekord, den seit letztem Jahr der Äthiopier Gadisa Shumie hält. Hinter ihm überquerte der Kenianer Nicholas Kipchirchir die Ziellinie in 13:59, 5 Sekunden vor seinem Landsmann Elvis Tabarach. Auf Schweizer Seite gehörte neben Lobalu auch der Triathlet Maxime Fluri (Triviera) mit 14:28 (6.) zu den Schnellsten.
Frauen
Das Frauenrennen stand dem in nichts nach. Die Kenianerin Judy Kemboi demonstrierte dies eindrucksvoll. Sie überquerte die Ziellinie als 15. aller Kategorien in einer Zeit von 14:53: die sechstbeste Leistung weltweit des Jahres. Die Drittplatzierte des Course de l’Escalade 2023 verbesserte den Streckenrekord von Cynthia Kosgei aus dem letzten Jahr um nicht weniger als 31 Sekunden. Ihre Landsfrauen Caroline Jeptanui (15:32) und Rabecca Chepkwemoi (15:49) vervollständigten das Podium. In 15:59, 16:45 und 16:48 gelang der Genferin Helen Bekele (Stade Genève), den Triathletinnen Letizia Martinelli (ATLET) und Loanne Duvoisin (Triviera) die zweit-, siebent- und achtbeste Schweizer Leistung aller Zeiten.
20 km
Männer | Kibet gleitet über die Pflastersteine
Schon beim ersten Anstieg hinter dem Parc du Denantou setzten sich drei kenianische Favoriten von der Spitzengruppe ab: der Berglaufspezialist Kevin Kibet, der Top-Halbmarathonläufer (1:01:05) Nicholas Kipchirchir und der Sieger des Murtenlaufs Elvis Tabarach. Ab der Place de Milan ziehte der Dritte von Sierre-Zinal 2023 das Tempo an, mit welchem er zuerst Kipchirchir und dann Tabarach hinter sich liess. Kibet gewinnt mit leichten Beinen in 1:00:14. Seine Landsleute folgten ihm in 1:01:26 und 1:02:09. Die beiden Wahl-Lausanner von Stade Genève Edmond Demoulin (FRA/1:03:58) und Ilias Hernandez (1:03:59) beendeten das Rennen Hand in Hand auf den Plätzen 4 und 5. Hernandez, der zum zweiten Mal in Folge bester Schweizer beim Titelrennen war, kann sich über eine Zeit freuen, die 17 Sekunden unter der Zeit seines dritten Platzes im letzten Jahr ist.
Frauen | Kemboi pulverisiert den Streckenrekord
Auf der Seite der Frauen zeigte die beeindruckende Dominatorin des 5-km-Laufs Judy Kemboi (KEN) eine zweite Demonstration ihrer Stärke und Geschwindigkeit auf der Königsdistanz. Auch am Sonntag gelang ihr eine außergewöhnliche Leistung. Mit weniger als 3 Minuten pro Kilometer, zusammen mit ihren Landsfrauen Caroline Jeptanui und Rabecca Chepkwemoi gestartet, zog sie gleich am ersten Anstieg davon und gewann in 1:05:43, 63 Sekunden unter dem Streckenrekord, der 2015 von der Äthiopierin Sutume Asefa Kebede aufgestellt worden war. Hinter ihr überquerten Chepkwemoi und Jeptanui die Ziellinie in 1:08:10 und 1:09:04. Die Jurassierin Morgane Crausaz (Team La Vallée) beendete das Rennen als beste Schweizerin in 1:16:44. Die Waadtländerin Sandra Annen erreichte mit ihrem 10. Platz in 1:20:21 einen Top 10 Platz über 20 Kilometer.
10 km
Männer | Ndiema im Sprint
Nachdem er sich erst spät entschieden hatte, statt des 20 km-Laufs den 10 km-Lauf zu bestreiten, setzte sich der Kenianer Erick Ndiema im Sprint gegen den Waadtländer Maxime Fluri (Triviera), der am Vortag über 5 km den 6. Platz belegte, durch. Ndiema gewann in 30:14, nur eine Sekunde vor dem international Spitzen-Triathleten Fluri. Der ehemalige französische Mittelstreckenspezialist Abdelkader Mahmoudi komplettierte das Podium in 31:24.
Frauen | Kosgei mit Schlussspurt
Wie bei den Männern wurde auch das Rennen der Frauen auf den letzten Metern entschieden. Die dreifache 20KM-Siegerin (2x 5km und 1x 10km) Cynthia Kosgei (KEN) hängte ihre Landsfrau Naomi Maiyo kurz vor dem Ziel ab. Die beiden erreichten eine Zeit von 33:37 bzw. 33:44 Minuten. Die Wahl-Waadtländerin Workinesh Areda (ETH/Prilly) belegte mit einer Zeit von 36:28 den dritten Platz. Die ehemalige 800-Meter-Läuferin Julie Lachat (Champvent) wurde Vierte und beste Schweizerin in einer für sie neuen Rekordzeit von 36:41.
(pd, von)