Nur noch wenige Tage, dann findet zum 38. Mal das grösste Schweizer Lauffest exklusiv für Frauen statt: Am 9. Juni startet das Original, der Schweizer Frauenlauf! Weshalb ist dieser Traditionsanlass noch immer wichtig und welche Elite-Läuferinnen führen die rund 10`000 Startenden an?
Bereits zum 38. Mal werden am Sonntagmorgen vom 9. Juni um die 10`000 Frauen die Berner Innenstadt fluten: Darunter einige ambitionierten Läuferinnen, gut erkennbar an ihrer perfekt auf das Rennen abgestimmten Ausrüstung. Das Feld der Elite-Läuferinnen wird dieses Jahr angeführt werden von der amtierenden Schweizermeisterin im Marathon, Andrea Meier (LC Uster). Sie nimmt es über 5 km auf gegen die favorisierten Äthiopierinnen Ejegayehu Dibaba und Addisalem Belay. Vor allem der Name «Dibaba» ist in der Laufszene seit Jahren bekannt: Zu den grössten Erfolgen der 42-Jährigen zählen unter anderem der Gewinn der Silbermedaille über 10`000 Meter an den olympischen Spielen von Athen (2004), als auch der Triumph am Chicago-Marathon (2011).
Ein Lauf für alle Frauen
Kleine Mädchen, die ganz aufgeregt und überwältigt von all den Eindrücken an der Hand ihrer Mama ins Startgelände strömen. Frauenvereine und Schulklassen, die als Gruppe anreisen und sich auf ein gemeinsames, bewegtes Erlebnis in der Hauptstadt freuen. Routinierte Läuferinnen, die bereits über zwanzig Mal die Ziellinie auf dem Bundesplatz überquert haben und noch wissen, wie es damals vor 40 Jahren war, als Frauen an Volksläufen noch eine krasse Minderheit darstellten. Brustkrebsbetroffene und ihre Angehörige – letztes Jahr liefen sogar zwei Bundesrätinnen mit – die laufend auf das wichtige Thema «Brustkrebsvorsorge» aufmerksam machen wollen. All diese Läuferinnen gehören ebenso zum Schweizer Frauenlauf, wie das eben erwähnte, hochkarätige Elite-Feld.
Erlebnis VOR Leistung
All diese Teilnehmerinnen machen den Frauenlauf zu dem, was er heute ist: Der grösste und legendärste Breitensportanlass für Frauen in der Schweiz. «Das gemeinsame Erlebnis und die sozialen Kontakte stehen im Vordergrund, die Leistung rückt oftmals in den Hintergrund“, begründet die Projektleiterin des Frauenlaufes, Catherine Imhof, den anhaltenden Erfolg des Schweizer Frauenlauf. „Heute können Frauen – anders als vor 40 Jahren – zum Glück überall starten, wo sie möchten. Und trotzdem geniessen es Frauen offensichtlich sehr, einmal pro Jahr an einem Lauf-Event unter sich zu sein, den Tag mit ihren Töchtern oder Freundinnen zu geniessen.“ Und Markus Ryffel, der Verwaltungsratspräsident des Veranstalters, ergänzt: „Es ging uns bei der Gründung darum, den Frauen ein Ziel zu geben, um sie zu motivieren regelmässig Sport zu treiben. Damals lag der Frauenanteil an Lauf-Events bei knapp 10%. Durch die Schaffung eines Rahmens, in dem die Frauen ihren ersten «Wettkampf» unter sich austragen konnten, wurden Hemmschwellen verringert. So haben Zehntausende von Frauen zum Laufsport gefunden: Heute liegt der Frauenanteil bei Laufveranstaltungen bei oftmals 50%.
Kategorien für alle Niveaus
Damit noch heute möglichst alle Frauen angesprochen werden, die bei diesem Lauffest dabei sein möchten, bietet der Veranstalter Distanzen zwischen 500m (für die kleinsten Mädchen) bis hin zu 10km (quer durch die Stadt) an. Der Zieleinlauf aller Distanzen befindet sich auf dem Bundesplatz. Weit über 20`000 Zuschauerinnen und Begleitpersonen werden dort die einlaufenden Teilnehmerinnen feiern und den Frauenlauf zu dem machen, was er ist: «Ein Lauf für Frauen – ein Fest für alle.»
Die Startliste und zur Anmeldung gehts hier.
(pd, agr)