Sierre-Zinal (Photo: GoldenTrailSeries, Sierre-Zinal, Justin Galant)
Sierre-Zinal (Photo: GoldenTrailSeries, Sierre-Zinal, Justin Galant)

Rekord für Kilian Jornet, grandioses Debüt für Joyline Chepngeno

Die 5. Ausgabe der Golden Trail World Series hat alle Erwartungen erfüllt: Kilian Jornet unterbot seinen eigenen Sierre-Zinal-Rekord, während Joyline Chepngeno bei ihrem allerersten Trail-Wettkampf abräumte.

Im Ziel gab Kilian Jornet (ESP – Nnormal) zu, dass sein nunmehr 10. Sieg beim Sierre-Zinal-Lauf auf jeden Fall der schwerste war. Doch nach all der Spannung und einem legendären Duell mit Philemon Kiriago hat der Katalane es sogar geschafft, seinen eigenen Rekord um etwas weniger als eine Sekunde zu unterbieten: „Das war ein sehr hartes Rennen, und dieser Sieg wurde mir nicht geschenkt. Aber für mich ist es mehr als nur mein 10. Sieg: Für mich ist es der Beweis, dass man sich auch nach 15 Jahren noch verbessern kann, auf derselben Strecke. Es war heute sehr heiss, ich bin allerdings super vorbereitet an den Start gegangen. Die Krämpfe kamen trotzdem. Aber als ich gesehen habe, dass Philemon mir auf den Fersen ist, habe ich mir gesagt: ‚Nein, diesen Sieg schnappt er mir nicht weg!‘“

Der letztjährige Gewinner, Philemon Kiriago (KEN – Run2gether/ON AG), hatte sein Rennen sehr klug geplant. Im ersten Teil des Wettkampfs liess er es langsam angehen, nur um dann gegen Ende seine Konkurrenz alt aussehen zu lassen und Kilian Jornet bis ins Ziel zum Sprint zu zwingen. „Ich bin so stolz auf mich! Ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass ich es hier aufs Treppchen schaffe, weil ich grade erst eine Knöchelverletzung auskuriert habe, die mich seit der zwei ersten Etappen in Asien geplagt hat. Wenn ich es schaffe, dieses Niveau zu halten, kann ich mir, glaube ich, Hoffnungen auf eine Golden Trail Series-Medaille machen.“ erzählte ein zufriedener Kiriago im Ziel.  Sein Teamkollege Patrick Kipngeno (KEN – Run2gether/ON AG) belegte den dritten Platz.

Grosse Premiere für für Joyline Chepngeno
Diesen Namen sollte man sich gut merken! Joyline Chepngeno (KEN – Milimani Runners) hatte noch nie an einem Wettkampf teilgenommen, und vor anderthalb Jahren sogar noch 30 Kilo mehr auf die Waage gebracht. Doch dann entschied sie, sich ernsthaft dem Laufen zu widmen. Und die Wette ging mit ihrem Sieg bei einem der schwersten Rennen der Welt mehr als auf – und das noch dazu bei ihrem Debüt! „Das war mein allererstes Rennen, und ich freue mich total über den Sieg. Das heisst, dass ich beim nächsten Mal noch stärker sein werde! Ich bereite mich jetzt direkt auf Polen vor, und hoffe, dass ich eine gute Platzierung in der Golden Trail Series-Gesamtwertung ergattern kann. Es hat anderthalb Jahre gedauert, 30 Kilo loszuwerden, aber ich wusste, dass es nötig war. Ich bin stolz auf meinen Sieg.“

Auch für die grosse Berglaufspezialistin Scout Adkin (GBR – Hoka) war es eine Premiere beim Sierre-Zinal. Mit starken Uphills schaffte sie es, sich gegen ihre Konkurrentinnen durchzusetzen und den zweiten Platz zu belegen. „Ich habe versucht, bergauf Gas zu geben, habe aber bei den sehr schnellen flachen Abschnitten im Anschluss gelitten. Um den 22. Kilometer bin ich umgeknickt und dachte sogar, dass ich im Downhill eingeholt werden würde, aber ich freue mich sehr, dass es trotzdem für den zweiten Platz gereicht hat.“

Madalina Florea (ROM – Salomon) hatte letztes Jahr ihr Golden Trail Series-Debüt auf just dieser Strecke und wurde damals Siebte. Dieses Mal hat die Rumänin mit den goldenen Beinen es nun aufs Podium geschafft und lief strahlend ins Ziel ein. Leider war sie danach nicht für erste Eindrücke zu sprechen, weil sie medizinisch versorgt werden musste.

Hier findest du alle Ergebnisse.

(pd, agr)